Referenz

Zentrales Konzept und schlanke IT: Landkreis Augsburg geht an Schulen mit gutem Beispiel voran

Herausforderungen sind immer auch Chancen, diese Erfahrung sammelte das IT-Team des Landkreises Augsburg. Aufgrund beengter Platzverhältnisse an einer Schule konnte die Neuverkabelung dort nicht wie geplant in Kupfer erfolgen. Das Fiber To The Office (FTTO)- oder in diesem Fall vielmehr Fiber To The Classroom-Konzept löste das Problem sehr elegant: Glasfasern führen bis in die Klassenzimmer zu MICROSENS Micro Switches mit RJ45-Anschlüssen; Endgeräte und WLAN Access Points werden einfach über Kupferkabel an das Netzwerk angeschlossen. Das Konzept beeindruckte die Verantwortlichen so nachhaltig, dass es mittlerweile zum Standard bei der Planung von Netzen unter Verwaltung des Landkreises avancierte.

Erfolgreiche Vorreiter
Viele Schulen in Deutschland erwischte die Pandemie eiskalt. In den meisten Fällen steckten die IT-Konzepte im Bildungsbereich noch in den Kinderschuhen. Einige der wenigen Ausnahmen in der Schullandschaft bildete der Landkreis Augsburg. Schon 2003 traf man hier die zukunftsweisende Entscheidung, dass die gesamte IT für die Schulen zentral von einem eigenen Team verantwortet werden sollte. Der Erfolg: Die 15 Schulen des Landkreises konnten zu Beginn der Pandemie schon auf eine funktionierende Infrastruktur zurückgreifen. Hardware und Software werden zentral vom Landkreis Augsburg als Sachaufwandsträger verwaltet, die Schulen sind an ein MPLS-Netz angebunden und schon 2017 fiel die Entscheidung, eine cloudbasierte Kollaborations-Plattform zu nutzen.

Brandschutztechnische Bedenken
Innerhalb der Schulen setzte das Team um Robert Wegner, stellvertretender IT-Leiter des Landkreises Augsburg und verantwortlich für die IT an den Schulen, lange Jahre klassisch auf Glasfaser im Backbone und eine Kupferverkabelung auf den Etagen. Als jedoch zwei Schulen in Schwabmünchen netzwerktechnisch auf den neuesten Stand gebracht werden sollten, kam dieses Konzept an die Grenzen. Eine sichere Kupferverkabelung war in den vorhandenen Altbauten nicht möglich, die Bedenken in Hinblick auf Platzbedarf und Brandschutz wogen zu schwer. Ein Elektroplaner brachte eine neue Idee ins Rennen: Warum nicht einfach die Glasfaserverkabelung bis zu den Klassenräumen ausführen?

Schlanke Alternative
Das IT-Team informierte sich über die Technologie, sondierte den Markt und stieß schnell auf die Fiber To The Office -Technologie von MICROSENS. Die guten Erfahrungen der Hochschule München als Referenzkunde überzeugten Robert Wegner und sein Team. In zwei kleineren Projekten wurden zunächst 27 bzw. 17 MICROSENS Micro Switches verbaut. Ein voller Erfolg: Die Installationen liefen reibungslos, und die Ergebnisse erfüllten alle Anforderungen. Robert Wegner erklärt rückblickend: „Wir waren wirklich erstaunt, wie viel einfacher die Verkabelung durch die Fiber To The Office -Technologie wurde.“ Sämtliche Schulen, die netzwerktechnisch saniert bzw. neu gebaut werden, rüstet das IT-Team seitdem basierend auf dem neuen Konzept aus. Und auch bei Neubauten oder Sanierungen des Landratsamts selbst kommt die Technologie mittlerweile zum Einsatz. Bis Ende 2022 wurden bereits mehr als 1.000 Micro Switches vom Landkreis Augsburg verbaut.  

Effiziente Installation
Sämtliche Klassenräume werden im vorderen und im hinteren Bereich mit jeweils einem Micro Switch ausgestattet. Jeder Switch verfügt über fünf RJ45-Anschlüsse sowie einen LWL-Uplink, über den die Glasfaser angebunden wird. Bei der Glasfaserverkabelung entschied sich das Team für Single Mode Glasfaser. Für Angelo Baumann, der im IT-Team die Netzwerkprojekte des Landratsamts selbst betreut, bietet das FTTO-Konzept ein Höchstmaß an Flexibilität. Er erklärt: „Eine Cat 6-Verkabelung nimmt nicht nur viel Raum ein, sie ist auch in Hinblick auf die Übertragungsgeschwindigkeit auf 1 Gbit/s limitiert. Sollen in Zukunft höhere Datenraten übertragen werden, müsste neu verkabelt werden. Die Glasfaserverbindungen zu den Büros oder Klassenräumen hingegen könnten bei Bedarf ohne Neuverkabelung für höhere Geschwindigkeiten genutzt werden.“

Zudem werden insgesamt deutlich weniger Räume benötigt, wie Robert Wegner erläutert: „Dank FTTO benötigen wir in der Regel einen Serverraum pro Schule. Die Berufsschule, die wir noch 2017 auf klassische Art verkabelt haben, musste vier weit auseinanderliegende Serverräume für uns bereithalten. Fünfmal mehr Kupferleitungen waren erforderlich und 3.000 Kupferkabelenden mussten gepatcht werden.“ Auch die Brandlast wird durch die FTTO-Technologie deutlich reduziert: Die Micro Switches liefern Power over Ethernet (PoE) in den Büros; pro Switch können bis zu 60 Watt von Endgeräten genutzt werden. Müsste die PoE-Option im Backbone genutzt werden, würde dort die Brandlast deutlich steigen.

Neben der einfachen Verkabelung gestaltet sich auch die Installation der Microsens Komponenten sehr einfach: Schon bei der Bestellung der Komponenten gibt das IT-Team über eine Excel-Liste die erforderlichen Informationen an, so dass die Switches vorkonfiguriert geliefert werden. Die Installationen werden anschließend von einer Fachkraft vor Ort durchgeführt.

Konstruktionstechnische Vorteile
Bezüglich der baulichen Ausführung der Switches legte Robert Wegner das Augenmerk auf zwei Aspekte, die für die Anwendung in Bildungseinrichtungen eine wichtige Rolle spielen: „Ein RJ45-Anschluss liegt verdeckt im Brüstungskanal. Das kommt uns gerade in Schulen sehr entgegen. Wir schließen darüber die WLAN-Access Points an und schützen sie so vor einer Manipulation.“ Zudem wählte das IT-Team die Option, den Micro Switch über einen Stecker mit Strom zu versorgen, anstatt diesen direkt an das Netz zu koppeln. Muss ein Micro Switch ausgetauscht werden, kann dies beispielsweise vom Hausmeister übernommen werden, ohne dass eine Elektrofachkraft beauftragt werden muss.

Einen großen Vorteil bei der Vielzahl an unterschiedlichen Gebäuden, in denen die Micro Switches verbaut werden, sieht er in der Auswahl an Zubehör. Bislang konnte er in dem 70-seitigen Katalog mit Einbaukomponenten noch immer das passende Teil für jeden Brüstungskanal finden. Zur Verwaltung der Micro Switches setzt das IT-Team in Augsburg auf das Netzwerkmanagement-System von Microsens. Sämtliche Komponenten lassen sich darüber überwachen, Updates können zentral gesteuert werden. Ausfälle von Komponenten gab es bislang keine, das Team ist mit der Zuverlässigkeit von Hard- und Software sehr zufrieden.

Strategische Nutzung
Für das IT-Team im Landratsamt in Augsburg ist Fiber To The Officeals Technologie gesetzt. Angelo Baumann plant aktuell gerade den neuen Anbau des Landratsamts, der ebenfalls mit Micro Switches ausgestattet wird. Auf der Agenda von Robert Wegner stehen bis 2025 noch zwei Neubauten von Schulen im Landkreis, beide werden mit FTTO-Technologie ausgestattet. Er erklärt: „Überall dort, wo wir die Netzwerke aktualisieren müssen, nutzen wir die Microsens Technologie. Damit sichern wir uns die größtmögliche Flexibilität und erhalten eine wirtschaftlich sehr effiziente Lösung.“

© Photo material with kind permission of the district office Augsburg

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Über MICROSENS

Informationen über Glasfaserverbindungen zu übertragen, bringt zahlreiche Vorteile. Das erkannte die MICROSENS GmbH & Co. KG schon sehr früh. Als einer der Pioniere entwickelt und produziert das Unternehmen seit 1993 leistungsfähige Kommunikations- und Übertragungssysteme in Deutschland. Individuell abgestimmt auf die Anforderungen unterschiedlicher Nutzungsbereiche und eingebettet in umfassende Konzepte für einzelne Branchen. Vor allem aber nah am Kunden. Technische Herausforderungen aus Kundenprojekten fließen direkt in die Produktentwicklung ein. So entstehen IP-basierte Automationslösungen für moderne Gebäude, kosteneffiziente Netzwerkkonzepte für den Büro- und Arbeitsplatzbereich, robuste und ausfallsichere Lösungen für industrielle Umgebungen, optische Transportsysteme für zukunftsorientierte Weitverkehrsnetze und die effiziente Kopplung von Standorten und Rechenzentren.