Referenz

Reibungsloser Start der Videoüberwachung am Dortmund Airport

Der Dortmunder Flughafen befindet sich seit Jahren auf Wachstumskurs. Die Passagierzahlen stiegen von 2016 bis 2019 um mehr als 40 Prozent auf 2.719.563, die Prognosen für die Zeit nach der Pandemie sind positiv. So konnten im 3. Quartal 2021 die Zahlen des Rekordjahres 2019 zu 95% erreicht werden. Um die Sicherheit der Fluggäste weiter zu optimieren, implementierte das Unternehmen jetzt ein neues Videoüberwachungssystem. Die verteilte Infrastruktur, raue Umgebungen und Temperaturschwankungen stellten hohe Anforderungen an die zugrundeliegende Netzwerktechnik. Industrielle Switches der MICROSENS GmbH & Co. KG erlaubten die Kombination aus Lichtwellenleitern im Backbone und den Anschluss der Kamerasysteme über eine Kupferverkabelung.

Aus dem Herzen des Ruhrgebiets in die Welt
25 Länder lassen sich direkt vom Dortmunder Flughafen erreichen. Für den Sommerflugplan 2022 stehen am drittgrößten Flughafen in Nordrhein-Westfalen über 50 Destinationen zur Auswahl. Seit einigen Jahren führt Kattowitz die Liste der Top-Destinationen an, gefolgt von London, Mallorca, Bukarest und Sofia. Vom Einbruch der Passagierzahlen während der Pandemie war auch der Ruhrgebietsflughafen betroffen, die Zukunft sieht man in Dortmund dennoch positiv. Umso wichtiger ist es für die Flughafen Dortmund GmbH, die Infrastruktur auf allen Ebenen auf dem neuesten Stand zu halten. In einem umfassenden Projekt erneuerte das Unternehmen die bisherige Videoüberwachung inklusive der zugrunde liegenden Netzwerk-Infrastruktur.

Mit digitaler Technik in die Fläche
Das erste Videoüberwachungssystem am Dortmund Airport wurde im Jahr 2000 in Betrieb genommen: Analoge Technik basierend auf Videokonferenzschienen und einer LWL-Verkabelung. 2014 hielt das erste digitale Videomanagement Einzug, bisher genutzte analoge Kameras wurden nach und nach durch IP-Kameras ersetzt. Nach einer Pilotphase mit mehreren Videokamera-Systemen legte sich der Dortmund Airport auf ein Modell fest. Der Weg war bereitet, um die bestehende Infrastruktur durch ein ganzheitliches, digitales Konzept abzulösen. Eines war für Eberhard Reinsch, Projektleiter des Videoüberwachungs-Projekts,  und Ulf Fiand, verantwortlich für den Bereich Netzwerktechnik, klar: Die Videokameras sollten nicht länger direkt über LWL-Fasern angebunden werden. Zum einen hätten die vorhandenen alten LWL-Kabel nicht mehr genutzt werden können, zum anderen wollten sie die Zahl zusätzlicher aktiver Komponenten minimieren, da beide hier ein erhöhtes Ausfallsrisiko sahen.

Strom per Netzwerk (PoE) in die IP-Kamera
Das Rennen machte das Konzept von MICROSENS. Die robusten Gigabit Ethernet Switches der Profi Line Modular (PLM) Serie bieten sowohl LWL-Ports als auch Kupferanschlüsse mit Gigabit Ethernet. Über die Power-over-Ethernet-Option der MICROSENS Switches lassen sich die Videokameras über das Netzwerk mit Strom versorgen. Ein separates Kabel zur Stromversorgung entfällt damit. Der erweiterte Temperaturbereich der Switches liegt zwischen -40 und +75 Grad Celsius, so dass der reibungslose Betrieb auch in nicht temperierten Bereichen gewährleistet werden kann. Zusätzlich zu den Fakten sprachen auch die bisherigen Erfahrungen des IT-Teams für die MICROSENS Komponenten. Ulf Fiand erklärt dazu: „Wir arbeiten schon seit vielen Jahren mit Micro Switches von MICROSENS, um Arbeitsplätze einfach und schnell über Kupferleitungen anzufahren und im Backbone dennoch Glasfaser zu nutzen. Die Produkte arbeiten sehr zuverlässig und stabil.“

Darüber hinaus entwickelte die Talk GmbH aus Dortmund, die die gesamte Verkabelung und Implementierung der Netzwerktechnik auf dem Flughafengelände verantwortete, gemeinsam mit MICROSENS eine integrierte Lösung zur Installation der verschiedenen Komponenten: Die auf DIN-Schienen montierten Switches, ein LWL-Patchfeld sowie eine zusätzliche Sicherungseinheit werden in einem robusten Gehäuse montiert. Größtenteils sind diese Gehäuse mit einem transparenten Deckel versehen, so dass auch Sichtkontrollen durchgeführt werden können. Gleichzeitig sind die Komponenten vor Staub und unbefugten Zugriffen geschützt.

Von der Planung in die aktive Nutzung
Das Projekt wurde in zwei Phasen realisiert. In Phase 1 wurde das neue Videomanagement-System implementiert. In Phase 2 realisierte die Firma Talk zunächst die Verkabelung; anschließend installierten Ulf Fiand und Eberhard Reinsch gemeinsam die Switches. Insgesamt verbauten sie 30 PLM-Switches von MICROSENS – entweder als 13- oder 7-Port Variante über den gesamten Flughafenbereich hinweg. Diese verteilten Switches wiederum wurden über zwei 10 Gigabit 28-Port Ethernet Switches L2+ von MICROSENS redundant mit den Core-Switches verbunden. Anschließend wurden Schritt für Schritt die Videokameras ersetzt. Um die Sicherheit jederzeit zu gewährleisten, mussten zunächst die analogen Kameras in das Videomanagement-System integriert, anschließend die neuen Kameras installiert, über die Verkabelung an den Switch angebunden und aktiviert werden. Nach erfolgreicher Funktionsprüfung der jeweils neuen Kamera folgte die Deinstallation der analogen Kamera. Bei der Verkabelung erwies sich die Erfahrung des Talk-Teams als äußerst vorteilhaft, wie Ulf Fiand erklärt: „Den Experten von Talk gelang es, die Verkabelung vor Ort gerade bei räumlich anspruchsvollen Gegebenheiten weiter zu optimieren.“ Nur an einer Stelle musste ein zusätzlicher PoE Injektor in der Nähe der Kamera installiert werden, da die Stromversorgung über PoE und mehr als 100 Meter Distanz nicht für die Motorsteuerung ausreichte. Ein Vorteil für das Technikteam des Flughafens ist auch die einfache Überwachung und Konfiguration der Switches. Diese kann entweder zentral über die MICROSENS Netzwerkmanagement-Plattform oder individuell für jeden Switch über das Webinterface erfolgen.

Sicher in die Zukunft
Das Videoüberwachungssystem umfasst heute fast 200 Kameras, die auf dem gesamten Flughafengelände verteilt sind. Es stehen 17 unterschiedliche Bedienplätze zur Verfügung, die - basierend auf den jeweiligen Zugriffsrechten des Nutzers - nur Zugriff auf bestimmte Kameraaufnahmen zulassen. So obliegt beispielsweise die Überwachung der Kontrollstellen sowie von Teilen des Luftraums gemäß §5 des Luftsicherheitsgesetzes (LuftSiG) der Verantwortung der Bezirksregierung. Basierend darauf finanziert die Bezirksregierung Münster diesen Teil der Videosysteme und überwacht gezielt die entsprechenden Aufnahmen. Die Videokameras zur Überwachung des Vorfelds, der Rollfelder, der Parkhaus-Einfahrten und -Kassen sowie der Gepäckförderanlagen hingegen dienen gemäß §8 LuftSiG der Eigensicherung des Flughafens. Zusätzlich wird ein Bedienplatz der Polizei zur Überwachung des Geschehens bereitgestellt. Insgesamt sind die Erfahrungen mit dem Netzwerk für das Videomanagement-System durchgehend positiv, wie Ulf Fiand bestätigt: „Das Projekt war aus unserer Sicht sehr erfolgreich. Das gesamte Netzwerk arbeitet sehr stabil und zuverlässig. Sowohl die Implementierung durch die Firma Talk als auch die MICROSENS Switches überzeugen uns.“

Bildnachweis
Titelbild: Flughafen Dortmund

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Über MICROSENS

Informationen über Glasfaserverbindungen zu übertragen, bringt zahlreiche Vorteile. Das erkannte die MICROSENS GmbH & Co. KG schon sehr früh. Als einer der Pioniere entwickelt und produziert das Unternehmen seit 1993 leistungsfähige Kommunikations- und Übertragungssysteme in Deutschland. Individuell abgestimmt auf die Anforderungen unterschiedlicher Nutzungsbereiche und eingebettet in umfassende Konzepte für einzelne Branchen. Vor allem aber nah am Kunden. Technische Herausforderungen aus Kundenprojekten fließen direkt in die Produktentwicklung ein. So entstehen IP-basierte Automationslösungen für moderne Gebäude, kosteneffiziente Netzwerkkonzepte für den Büro- und Arbeitsplatzbereich, robuste und ausfallsichere Lösungen für industrielle Umgebungen, optische Transportsysteme für zukunftsorientierte Weitverkehrsnetze und die effiziente Kopplung von Standorten und Rechenzentren.